30.11.2015 NEW AGE beim Jahreskonzert der Stadtkapelle Geislingen
Bericht zum Jahreskonzert in der Geislinger Zeitung am 23.11.2015 von Stefan Wich
Ein musikalisches Ereignis
Stadtkapelle Geislingen: Konzert mit Chor und Jugendblasorchester
Eine souveräne Vorstellung bot die Stadtkapelle Geislingen bei ihrem Jahreskonzert. Zusammen mit ihrem Musiker Alexander Bilgery, der - unvorhergesehen, aber erfolgreich - das Dirigat übernommen hatte.
Geislingen. Fast 50 Spieler des Jugendblasorchesters, der Musikschule und der Bläserklasse 8b der Daniel-Straub-Realschule setzten in der Jahnhalle schon zu Beginn ein Ausrufezeichen. Ausgeglichen wechselten Getragenes und Bewegtes einander ab. Dabei überzeugten nicht nur die Querflöten mit vollem Klang. Das anspruchsvolle Choral & Rock-Out mit seinen komplizierten polyfonen Linien war eine echte Gemeinschaftsleistung.
An diese Leistung knüpfte die Stadtkapelle nahtlos an. Die Musiker spielten genau und fein aufeinander abgestimmt - erquickliche Früchte, die nur bei intensiver Probenarbeit wachsen. Der Marsch der Medici, den der holländische Marschkönig Johan Wichers 1938 seinen Ärzten widmete, kam fröhlich, aber auch wunderbar dezent daher. Beim Concerto d'Amore durften die Zuhörer in Melodien schwelgen, die in unterschiedlichen Stilen dargeboten wurden - sehr warm begleitet vom tiefen Blech. Der Moment For Morricone bot der Kapelle die Gelegenheit, die Halle mit bombastischen und dynamisch ausgearbeiteten Film-Klängen zu füllen und gleichzeitig Sinn für Humor zu zeigen - inklusive Huf-Geklapper und Pferde-Gewieher.
Einen interessanten Kontrast bot der Chor New Age mit der Band "The Falling Rocks". Claudia Mann dirigiert ihr 22-köpfiges Ensemble mit dem ganzen Körper tanzend und swingend und lässt so den Funken überspringen. Klare Artikulation, eine gut aufgestellte Begleitband und deutsch-sprachige Rock-, Pop- und Schlagertitel mündeten in einen kurzweiligen Auftritt.
Der krönende Abschluss gehörte wieder der Stadtkapelle. Mit dynamisch exaktem Dirigat spornte Alexander Bilgery seine Kollegen auch beim Queen-Hit Bohemian Rhapsody oder der Fantasie über L'Arlésienne an. Dieses anspruchsvollste Arrangement des Abends basiert auf einer Sammlung tänzerischer Melodien von Georges Bizet. Hier zeigten einige Musiker auch ihre Fähigkeiten als Solist. Gleich ganze Instrumenten-Register kamen zum Schluss: Bei einem Beatles-Medley beeindruckten hohes und tiefes Blech sowie Saxofone. "Laa-la, how the life goes on? Wie geht's weiter?", hätte man beim letzten Titel vor den Zugaben fragend mitsingen wollen. Gern einfach weiter so - auch mit dem neuen Dirigenten Normand DesChênes!